Bei der Einschätzung eines realistischen Verkaufspreises für Immobilien werden häufig Fehler gemacht. Eigentümer von Immobilien wie Häusern oder Eigentumswohnungen neigen besonders dazu. Der Grund dafür liegt in einer emotionalen Bindung eines Eigentümers an die Immobilie. Um den Wert einer Immobilie richtig einzuschätzen, sind auch verfügbare Online-Tools nur bedingt geeignet, da sie zumeist konkrete Objekteigenschaften nicht berücksichtigen und Vergleichspreise aus nicht vergleichbaren Objekten herangezogen werden. Fehler 1: Verkaufspreis einer Immobilien ins Verhältnis zum damaligen Kaufpreis setzenViele Hauseigentümer, so ein Immobilienmakler aus Rodgau, ermitteln einen möglichen Verkaufspreis aus einem vor Jahrzehnten bezahlten Kaufpreis durch Multiplizieren. „Im Jahr 1972 habe ich 270.000 DM dafür bezahlt, jetzt muss ich in Euro doppelt so viel bekommen“ sind dann Sätze, die aus Eigentümermund kommen. Richtig daran ist, dass Verkaufspreise für Immobilien in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sind. Allerdings muss man bei solchen Vergleichen auch berücksichtigen, dass die Immobilien ggf. zum damaligen Zeitpunkt der Höhe der Zeit entsprochen haben, man heute aber in Sachen Wärmeschutz, Heizung, Energiewerten oder auch Elektroinstallation ggf. deutlich weiter ist. Auch muss man das gewachsene Umfeld und die heutige Nachbarschaft berücksichtigen. Fehler 2: Preis aus hypothetisch verlangten Preisen anderer Objekte errechnenDer zweite, häufig gemachte Fehler ist, dass man bei der Ermittlung eines Verkaufspreises die Angebotspreise anderer Objekte heranzieht. Angebotspreise sind zum einen nicht immer durchholbar, sondern manchmal zu hoch oder auch zu niedrig und zum anderen sind Objekte nicht immer 1:1 vergleichbar, weil die Ausstattung und Lage grundverschieden sein können. Nur absolut ähnliche Lagen und Ausstattungen können 1:1 miteinander verglichen werden, doch das ist am Markt kaum existent. Selbst Reihenhäuser in einer Reihe sind häufig im Innern deutlich unterschiedlich ausgestattet und es ist selbst dort ein Unterschied, ob man ein Reihenendhaus mit ruhigem Garten und der Garage direkt nebenan besitzt oder ein Reihenmittelhaus, von dem aus man erst weit durch den Regen zum Garagenhof laufen muss und der Ball der Nachbarskinder mehrfach von beiden Seiten im eigenen Garten landet. Wer viel verkauft, kann gut Hauspreis schätzenWer viele Häuser verkauft und viele Kaufpreisverhandlungen geführt hat, kann im Regelfall realistisch einen möglichen Verkaufspreis für eine Immobilie einschätzen. Dies sind im Regelfall Immobilienmakler, die häufig schon bei der ersten Begehung ein Gespür für den richtigen Kaufpreis entwickeln – basierend auf der Erfahrung aus vergangenen Verkäufen oder Verkaufsversuchen vergleichbarer Objekte.
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